Schamane

Yukaghir Schamane
Yukaghir Schamane

Neben den Hexen sind Schamanen wohl mit die beliebtesten Rollenbezeichnungen im Neuheidentum. Ursprünglich stammt Schamanismus aus Sibirien, in einer weiter gefassten Definition ist es aber ein weltweites Phänomen. Zentral ist dabei die Ekstase-Technik, mit der der Schamane seine Seele auf die Reise in andere Welten schickt. Traditionell ist der Schamane immer mit einer ethnischen Gruppe verbunden. Er ist der religiöse Spezialist einer bestimmten Gemeinschaft und ist in dieser als Mittler zwischen den Göttern und Menschen und als Heiler tätig. Der Berufung zum Schamanen geht die sogenannte Schamanen-Krankheit voraus, eine Phase, in der der zukünftige Schamane sehr krank ist und erst durch das Akzeptieren seiner neuen Rolle wieder gesund werden kann.

Südamerikanische Schamanin, Bild von flickr User awsheffield
Südamerikanische Schamanin, Bild von flickr User awsheffield

Im Neuheidentum ist Schamanismus hingegen ein individueller Weg, den prinzipiell jeder beschreiten kann, wenn er die ensprechenden Techniken erlernt. Die Ekstase-Technik, die Kernbestandteil sowohl des traditionellen als auch des neuen Schamanismus ist, kann auch unahängig davon eingesetzt werden. Dies geschieht beispielsweise häufig in Wicca-Ritualen. Der Schamane ist nicht an eine Gemeinschaft gebunden, sondern praktiziert unabhängig davon. Dementsprechend wird häufig die Frage aufgeworfen, was ein “echter” Schamane sei.

 

Schamanen haben ein animistisches Weltbild, d.h. sie glauben, dass alles in der Natur eine Seele hat. Sie haben eine bestimmte, rituelle Ausrüstung, beispielsweise spezielle Trommeln und Kleidung. Im Neuheidentum ist das Arbeiten mit Krafttieren sehr beliebt. Diese Vorstellung stammt eher aus dem indianischen Kontext Nordamerikas (eine Region, in der wissenschaftlich nicht von Schamanen, sondern von Medizinmännern gesprochen wird, da das Element der Ekstase in Ritualen fehlt). Zentrale Themen für Neo-Schamanen sind Heil und Heilung sowie praktische Alltags- und Lebenshilfe.

 

Schamane auf einen Blick

 

©kb