Hexe

Alfred Dürer: Die Hexe
Alfred Dürer: Die Hexe

Zu den häufigsten Bezeichnungen im Neuheidentum gehört die Hexe. Das traditionelle Bild dieser Figur als altes, hässliches Weib, das mit dem Teufel im Bunde ist und anderen Schaden zufügen will, hat sich gewandelt. Spätestens mit der Frauenbewegung wurde die Hexe romantisch umgedeutet und idealisiert und ist nun Sinnbild der wilden, mächtigen und weisen Frau, die Opfer der patriachalen Gesellschaft ist. In diesem Kontext wird auch gerne auf die angeblichen neun Millionen Opfer der mittelalterlichen Hexenverbrennungen hingewiesen. Tatsächlich lag die Zahl der Opfer deutlich darunter.

 

Das Verständnis der Hexe ist auch im Neuheidentum sehr vielfältig. Beispielsweise sehen sie sich als weise Frauen, die noch der Religion “unserer” Vorfahren anhängen. In diesem Kontext werden Hexen als Priesterinnen einer (bzw. der) alten, matriachalen Fruchtbarkeitsreligion, die früher in ganz Europa (weltweit) vorherrschte, angesehen. Doch genauso gibt es Hexen, die unabhängig von religiösen Vorstellungen und dem geschichtlichen Hintergrund Magie praktizieren. Dabei handelt es sich um ein ganzes Set von Wissen und Techniken wie beispielsweise Orakel, Kräuterkunde oder Zauber wie Liebes- oder Geldzauber.

 

 

Wicca Priesterin, Bild von flickr User bluheron
Wicca Priesterin, Bild von flickr User bluheron

Die bekannteste Hexenreligion ist Wicca. Dabei handelt es sich um eine in England entstandene Tradition, die sich ebenfalls als Nachfolger eines europäischen Fruchtbarkeitskultes sieht, der im Untergrund bis heute besteht. Generell gilt die Regel: “Nicht jede Hexe ist eine Wicca, aber jede Wicca ist eine Hexe.” Hexen praktizieren entweder in Coven mit traditionell 13 Mitgliedern oder “freifliegend” alleine. Es besteht etwas Unklarheit, was die männliche Bezeichnung ist. Häufig wird Hexe für beide Geschlechter verwendet, manchmal spricht man auch von Hexern oder Magiern.

 

Hexe auf einen Blick

 

©kb