Ogham
Das Ogham ist eine frühe Form der keltischen Schrift, die auf den britischen Inseln gefunden wurde. Die genauen Ursprünge lassen sich nur schwer datieren, aber es wird vermutet, dass sich die Schrift zwischen dem 1. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und dem 4. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung entwickelt hat.
Das Ogham besteht aus 26 Buchstaben, die in fünf Gruppen aufgeteilt sind, die nach ihrem jeweiligen ersten Buchstaben benannt sind. Zu ihrer Entstehung gibt es drei Theorien: Die Älteste besagt, dass bereits 600 vor unserer Zeitrechnung das Ogham von Druiden in Form von Handzeichen zur Unterstützung ihrer Sprache entwickelt wurde. Das lässt sich natürlich nicht durch Funde bestätigen. Der zweiten Theorie zufolge wurde die Schrift im frühen Mittelalter von frühen Christen entwickelt, da sie ihre Sprache nicht adäquat durch Latein wiedergeben konnten. Dagegen spricht, dass auf manchen Funden Inschriften selben Inhalts sowohl in Latein als auch in Ogham Schrift gefunden wurde. Der dritte Ansatz schlägt vor, dass das Ogham als eine Art kryptisches “Geheimalphabet” genutzt wurde, um Nachrichten vor den römischen Besatzern geheim zuhalten. Demnach wäre aber eine Häufung von Funden um römische Siedlungen logisch. Die meisten Funde gibt es aber in Munster.
Im Mittelalter vermuteten die christlichen Mönche, dass das Ogham nach dem Turm von Babel im Rahmen der Sprachverwirrung entstanden ist.
Das keltische Baumhoroskop und Orakel
Googelt man Ogham findet man aber auch viele Artikel zum keltischen Horoskop oder Orakel. Im Falle des Horoskops werden wie bei den Tierkreiszeichen jedem Monat ein Baum und entsprechende Charakterzüge zugeordnet. Als Orakel werden Stäbchen mit Ogham Zeichen oder Baum Karten angeboten.
Dies sind allerdings moderne Adaptionen und Interpretationen, die hauptsächlich auf den Spekulationen von Robert Graves beruhen. Er nutzte das walisische Gedicht Cad Goddeu (Die Schlacht der Bäume) aus dem 14. Jahrhundert. Im dem Text werde 34 Pflanzen erwähnt, die Graves dem Ogham zuordnete. Eine heute weit verbreitete Aufteilung sieht so aus:
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